Smigus-Dyngus & Fasten kennen Hamster nicht I Der Ostern – Podcast #5 I +Video I +Mazurekvideo I +Teaser I +Links

Mit Ostern, Hamstern, Fasten, Bärten und Ausdauertraining beschäftigen wir uns im Podcast Nummer 5. Diesmal hängt alles irgendwie miteinander zusammen.

TEASER: 

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VIDEO-PODCAST:

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Wir hatten einen Hamster in Urlaubsbetreuung, der sein Hamsterrad nicht benutzte. Seine Fitness und sein Ausdauertraining ließ zu wünschen übrig und von Fasten hielt er auch nichts, obwohl Fastenzeit ist. Auch mit dem „Dünnguss“ hat er nichts zu tun, denn es hat nichts mit dünn werden oder einem kleinen Pinkelstrahl zu tun.

Im deutschen Wikipedia wird der traditionelle Osterbrauch zu Ostermontag in Polen, und anderen slawischen Ländern, als Smigus Dyngus bezeichnet. Die Frauen werden mit einem Eimer kaltem Wasser übergossen, mit Wasser benetzt oder besprüht.

Historiker können es nicht genau sagen woher er kommt. Vermutet wird es, dass es mit der Taufe des ersten christlichen polnischen Königs Mieszko I. zusammen hängt oder übernommen wurde aus einem heidnischen Fest den kalten Winter hinter sich zu lassen und den Frühling freudig zu begrüßen. Vielleicht ist es aber auch einfach ein Mannsspaß die Frauen mit kaltem Wasser zu begießen und die kehligen Schreie zu hören, bevor sich da die ein oder andere Liebesgeschichte entwickelt. In manchen Regionen können Frauen sich mit einem bunt bemalten Ei von der Wasserreinigung frei kaufen oder schenken es hinterher, wenn sie nicht getroffen wurden oder umgekehrt. Die Traditionen sind entsprechend nach Regionen unterschiedlich.

Wie kommen wir auf den Dreitagebart?

Fasten hat in der modernen Zeit unterschiedliche Auslegungen bekommen. Der eine verzichtet sechs Wochen auf die sozialen Medien, Kuchen oder eben Rasieren. Manchmal ist es eher Faulheit sich zu rasieren, denn als Mann ist es eine tägliche lästige Angelegenheit, es sei denn es soll ein Vollbart werden.

Was wird zu Ostern gegessen?

Karfreitag ist kein Feiertag in Polen. An dem Tag sind die Lebensmittelmärkte überfüllt, auf den Parkplätzen herrscht Aufregung. Und zuhause geht der Stress los für Ostern alles vorzubereiten, wenn die Verwandten kommen und endlich wieder Fleisch gegessen werden kann. Dafür wird an Karfreitag noch spärlich gefrühstückt, am Abend wird nur Fisch gegessen. Auch der Samstag ist noch relativ mau mit großem Essen, aber ab Ostersonntag kommt schon zum Frühstück Salat, Würstchen und Kochschinken auf den Tisch.

Eier werden hier eher nur bunt bemalt, aber nicht gegessen, sondern eher zum Schmücken benutzt. Eier werden auch eher hart gekocht und dann halbiert, während in Deutschland „geköpft“ wird und der weiche Dotter mit Salz benetzt und mit einem Löffel aus der Schale gegessen wird.

Osterfrühstück

 

Am Samstag vor Ostern werden Körbe mit Essen gebracht, die vom örtlichen Pfarrer mit Weihwasser gesegnet werden. Am Sonntag liegt dann die mit Wasser benetzte Salami auf dem Tisch. Die Korbsegnung nennt sich Swieconki.

Gesegneter Osterkorb – Swieconki

 

Gesehen haben wir letztes Jahr zufällig eine Segnung. Die Kinder sind immer begeistert und wollen den Korb tragen. In Sworniegacie konnten in dem Heimatmuseum bunte Eier gekauft werden.

Kuchen ist natürlich ein großes Thema. Üblicherweise kommen nicht etwa fette sahnige Torten, wie bei uns vor. In Polen sind Guglhupf, Käsekuchen mit Rosinen, Schokokuchen, Mohnkuchen und vor allem der Osterkuchen „Mazurek“ die Süßspeisen nach dem Fasten.

Marmorguglhupf von Muttern

 

Der flache rechteckige Mazurek enthält viel Kouvertüre. Oben drauf wird osterlich dekoriert. Es gibt unzählige Rezepte mittlerweile im Internet. Ein Link zu dem berühmten Mazurek befindet sich unten in den Shownotes.

Lustig ist, dass es in Polen normal ist zwei Mal die gleichen Wünsche auszusprechen. Hier ist es egal, wenn jemand  „Wesołych świąt“ sagt. Es gilt für Weihnachten und für Ostern.

„Frohes Fest“ sagen die Deutschen zwar auch, aber eher weniger. Wir hoffen, euch wieder das ein oder andere Wort und die Bedeutungen dahinter humorvoll gezeigt zu haben, wenn ihr euch für Polen und die polnische Sprache interessiert.

Bis zum nächsten Podcast!

Bis bald – Na razie!

SHOWNOTES

PONS Deutsch:

PONS Wörterbuch | Definitionen, Übersetzungen, Vokabular

PONS Polnisch:

Słownik PONS | Definicje, Tłumaczenia, Słownictwo

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Smigus Dyngus

Śmigus-dyngus – Wikipedia

Mehr Infos im polnischen Wikipedia:

Śmigus-dyngus – Wikipedia

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Mazurek – Rezepte – Auswahl 

mazurek rezepte – Bing-Auswahl

Youtube-Zubereitungs-Video:

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Musik im Podcast aus/von:

Nordgroove – Happy Day

https://icons8.com/music

 

So Also Nun im Kontext #4 I +Videopodcast I+Podcast I +Teaser

„So“ ist in der deutschen Sprache ein ganz besonderes Wort. Es wird zu jeder Situation genutzt, obwohl es nichts aussagt in dem Moment außer einen Abschluss oder Anfang eines Vortrags, einer Arbeit oder eines  Gesprächs. In einem Satz ist „so“ wichtig, was auch mit „Also“ ergänzt wird. „So“ wirkt wie ein gelangweiltes, wiederholbares Wort für eine Tätigkeit, die man nicht unbedingt so gern ausführt. Es ist manchmal ein Seufzer, manchmal ein Wegweiser der Zukunft.

Die Polen kennen das Wort nicht. Sie nutzen eher das Wort „Nun“ und wenn das übersetzte „So“ vorkommt, dann nur im gewissen Kontext: Was ist denn das? Was denn? Was solls.

Wir haben uns daran ausgetobt und auch Ewa hat sich fast die Haare gerauft im Kontext gesehen mit dem Wort, was die Polen eigentlich nicht nutzen.

Teaser:

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„cóż“ ist eher das „Nun“ im Kontext, aber ist je nach Situation eher übersetzt als „Na und“ oder „Was solls“

Google übersetzt es hart in „Also“ um. „So“ ist „Also“ nicht einfach zu übersetzen.

Das Wort „cóż“ ist jedoch einer der interessantesten Wörter, die wir rausgesucht haben, weil es meist in einem Kontext nur anwendbar ist. Ewa hat eine besondere Seite für ihre Arbeit auch im Internet gefunden:

https://context.reservo.net

Am Ende verabschieden wir uns mit „Machs gut!“

Doch der Pole sagt das nicht einfach so, sondern „Trzymaj się“. Es heißt eigentlich „Haltet euch“, von „sich halten“.

Na razie! Bis nächstes Mal!

New York in Warschau I Nowe Jork w Warszawa I Podcast #3

Bigos Ewa Brune war aus persönlichen bzw. beruflichen Gründen ins polnische Justizministerium nach Warschau eingeladen worden Anfang 2023. Kraut André Brune ließ sich die Tour nach Warschau nicht nehmen, auch wenn er nicht in die Katakomben des Ministeriums gehen durfte.

Zum Video-Podcast:

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Der erste Eindruck der Hauptstadt Polens war bei der Ankunft die atemberaubenden Hochhäuser. Faszinierend ist es, dass man in Warschau mit dem Zug unterhalb der Stadt ankommt. Die Passagiere gehen entweder durch die weitverzweigten Gänge in den angrenzenden Einkaufstempel oder auf den Vorplatz mit dem wuseligen Verkehr aus Straßenbahn, Auto- und Radfahrern. Unser erster Blick aus dem Bahnhof heraus war ein erstes Hochhaus, das wir zwischen den Straßenbrücken sahen.

Zum Podcast auf allen Kanälen:

Bis zum Holiday Inn, dem Hotel, wo wir übernachtet haben, waren es ungefähr nur 15 bis 20 Minuten Fußweg. Gleichzeitig gingen wir durch das ehemalige jüdische Ghetto Warschaus. Erschreckend war, das hinter einem Zaun nur ein einziges Haus übrig geblieben ist mit einer Gedenkmauer, abgesperrt von einem Zaun, der nur zu einer bestimmten Tageszeit geöffnet ist.

Wir hatten ein Hotelzimmer in der zehnten Etage. Der Blick aus dem Fenster war einfach atemberaubend. Es war fast wie in New York.

Warschau ist eine Stadt der unglaublichsten Kontraste stellten wir in den ersten 30 Minuten schon fest.

Zum Warschau-Short:

https://youtube.com/shorts/XUXwxbtYvZQ?si=5gAZL5KqUBXL7yGB

Das Hotel liegt direkt am Eingang zum ehemaligen Ghetto. Vor dem Hotel ist auch ein Denkmal mit einem Foto, das die Vergangenheit aufleben. Du stehst auf dem breiten Bürgersteig. Unter dir eine Linie, die zeigt, dass hier der Eingang des Ghettos war. Ein Foto zeigt einen bewaffneten deutschen Soldaten im „Seuchensperrgebiet“.

Man bekommt Gänsehaut, während gleichzeitig die atemberaubende Skyline um einen herum eine Aufbruchstimmung in ein neues Zeitalter des Landes Polen gefühlt wird. In den Hochhäusern ragt nicht nur Stahlbeton. Diese vielen Himmelsetagen zeigen das neue unabänderliche Selbstbewußtsein der Polen, das in den Himmel ragt, wenn es auch mal politisch umnebelt ist.

Verlieben in Warschau?

Warschau ist eine Stadt, in die man sich nicht verlieben kann, wie z.B. in das historische Prag mit der erhaltenen Geschichte, weil die Zerstörung der Geschichte überall zu sehen ist. Aber die Geschichte ist spürbar und in Fragmenten zu sehen. So lernt man beim Gehen durch die Stadt die Stadt zu lieben und will sie nicht mehr verlassen.

Die Kontraste von Plattenbau, die Villen im Diplomatenviertel, die riesigen Parklandschaften, verfallene Häuser aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, die mit allen Mitteln versucht werden zu erhalten, um sie vor dem Resteverfall der Jahrzehnte wieder erstrahlen zu lassen, so wie die wiederaufgebaute Altstadt, in der viele Touristen am liebsten den ganzen Tag verweilen. Dabei ist sie nur wieder aufgebaut worden, also ebenso ein Fragment der Geschichte. Warschau war die am meisten zerstörte Stadt im zweiten Weltkrieg. 98% war dem Erdboden gleich gemacht. Doch die Polen haben ihre Hauptstadt wieder erstrahlen lassen, wo sie zu erstrahlen hat. Die Altstadt ist eines davon und ist unter UNESCO Welterbe gestellt worden.

Aber das allein ist nicht Warschau, dort sind die meisten Touristen aus aller Welt. Warschau ist viel mehr. Warschau ist nicht nur die Stadt der Kontraste. In dieser kurzen Zeit, in der wir dort waren, waren wir überzeugt, das Warschau auch eine Stadt der Liebe ist, so wie Paris. Einst galt Warschau als das Paris des Ostens. Doch Warschau ist anders. Sie ist schnell, sie ist lebendiger, sie bleibt nicht stehen, sie macht neugierig und ist durchkreuzt nicht von einer gemütlichen Seine, sondern von der reisserischen und viel breiteren Weichsel an der sich auch mal ein Wisent zum Trinken zeigt.

Wir waren nur leider viel zu kurz da, um das Gefühl Warschaus komplett in uns aufzunehmen. Aber für diesen kleinen Podcast, der noch nicht mal alles in sich aufnehmen konnte, was wir gesehen haben, aber einen kleinen Überblick geben konnte, reichte es. Wir kommen wieder, keine Frage. Denn es gibt noch viel zu sehen und zu entdecken. Allein schon die vielen Museen und Parkanlagen müssen wir unbedingt noch aufsuchen.

Der erste Restauranttipp für leckere polnische Gerichte unweit vom Kulturpalast

HEKTOR

Ulica Świętokrzyska 34

00-049 Warschau

Tel: (22) 620 54 45

E-Mail: hektor.restauracja@gmail.com

https://restauracjahektor.pl)

Öffnungszeiten

Mo – Do: 11 – 23 Uhr

Fr – Sa   : 11 – 24 Uhr

So           : 11 – 22 Uhr

 

Hektor - Exzellente Polnische Küche

Unser Hotel war sauber, in einer besonderen Lage nah am Bahnhof und hatte tolle Zimmer, nette Bedienung, reichhaltiges Frühstück und ist preislich recht günstig – einfach sehr zu empfehen:

HOLIDAY INN

Twarda 52, Warsaw

00-831, Poland

Reservations 0800 181 3885

Front Desk 48-22-2576699

1.43 mi (2.3km) from City Center

  • Drahtloses Internet
  • Haustiere erlaubt
  • Kinder essen gratis!
  • Business-Center
  • Health Club/Fitness-Center

Internet: Holiday Inn Warsaw City Centre Hotel (ihg.com)

Google Maps

Holiday Inn - Warschauer City
Denkmal für das Warschauer Ghetto am Holiday Inn